Die Inforeihe wurde vom Familienbündnis Region Osnabrück initiiert und setzt sich aus insgesamt drei Veranstaltungen zu verschiedenen Themen zusammen, zu denen alle Mitgliedsunternehmen eingeladen wurden.
Referentin Dr. Dorothee Imsieke, Betriebliches Gesundheitsmanagement und Gesundheitsförderung der Caritas im Bistum Osnabrück, führte alle Teilnehmenden durch das Thema „Ursachen, Wirkungen und Handlungsnotwendigkeiten“.
Dr. Imsieke startete mit einem Wollknäul als Sinnbild für die Psyche und psychische Belastungen in den Vortrag: “Mit der Wolle kann man viele schöne Dinge machen, aber man weiß gar nicht, wie lang der Faden ist und was da noch kommt”. Sie verdeutlichte, dass psychische Belastungen per se nicht problematisch seien, sondern uns zunächst lediglich herausfordern. Erst wenn wir ihnen nicht adäquat entgegenwirken, können sie sich als psychische Erkrankungen manifestieren. Diese Ausprägung der Erkrankung reicht von Befindlichkeitsstörungen, wie Unwohlsein und Gereiztheit, über funktionelle Einschränkungen, wie Rücken- oder Kreislaufbeschwerden bis hin zu Funktionsstörungen, wie Angsterkrankungen oder Depressionen.
Besonders die Vereinbarkeit von Privatleben und Beruf wird laut Dr. Imsieke zu einem immer größer werdenden Problem. Sie zitiert den Wirtschaftsexperten Niko Paech (2015): “Genauso wie die Ressourcen der Erde ausgeschöpft sind und die Grenzen des wirtschaftlichen Wachstums bald erreicht sein werden, stoßen auch Mitarbeitende und Führungskräfte an ihre Grenzen, und zwar die ihrer psychischen Belastbarkeit.” Dies sei auf die steigenden Anforderungen und das krisenhafte gesellschaftliche Geschehen zurückzuführen. Parallel zum erhöhten Bedarf an unterstützenden Angeboten, etwa durch Beratung oder Therapie, sinkt das Angebot dieser Hilfestellungen. Knapper werdende individuelle Ressourcen zur Problembewältigung verschärfen die Situation zusätzlich.
Wichtig sei der richtige Umgang mit der Belastung, der sowohl Führungskräfte als auch Mitarbeitende aktiv einbindet:
- Führungskräfte sollten Belastungen erkennen und ernst nehmen
- Mitarbeitende sollten Belastungen aktiv ansprechen können (und dürfen)
- Beratungs- und Hilfsangebote sollten genutzt werden
- Erlernte Techniken sollten aktiv angewendet werden
Es bedürfe einer psychischen Gefährdungsbeurteilung und einer daran angepassten Handlungskette, welche von der Beseitigung einer Gefahrenquelle bis zu verhaltensbezogenen Maßnahmen reichen kann. Von großer Bedeutung sei, dass Arbeitgeber die Gesundheit ihrer Mitarbeitenden in den Mittelpunkt stellen sowie die Themen Prävention und Gesundheit ent-tabuisiert und zu einer Selbstverständlichkeit gemacht werden. Hierzu gehören unter anderem adäquate Arbeitsbedingungen und -prozesse und eine Alters- und Alternsgerechte Personalentwicklung. Dr. Imsieke empfielt Arbeitgebern den Erfahrungsaustausch in Netzwerken sowie kreatives (und mutiges) Denken im Kontext der Gesundheit und verweist auf die Möglichkeit ein externes Employee Assistance Program (EAP) in Anspruch zu nehmen.
Wie gehen die Cloud Designer mit diesen Punkten um?
Wir achten untereinander auf uns und versuchen belastende Themen bereits frühzeitig anzusprechen – die Geschäftsleitung hat hier immer ein offenes Ohr für die Mitarbeitenden.
Gesundheitsförderung wird zur Prävention und als Ausgleich für alle Mitarbeiter angeboten. Hierfür steht den Mitarbeitenden beispielsweise das hauseigene Fitnessstudio zur Verfügung.
Seit kurzem arbeiten wir außerdem mit einem professionellen, externen Coach zusammen, der auch den Mitarbeitenden in schwierigen Situationen zur Verfügung steht – aus unserer Sicht ist es wichtig, auch eine Instanz außerhalb des Unternehmens zu haben, die für Gespräche bereitsteht und Unterstützung bietet.