Zum Inhalt springen

Geschrieben von Laura Nowak:

CT Cloud Design aus Bissendorf ist auf Cybersicherheit spezialisiert. Die IT-Firma schützt Daten von Unternehmen vor Hacker-Angriffen. Geschäftsführer Thorsten Treidel gibt einen Einblick, wie seine Firma arbeitet und erklärt, warum Hacker meistens am Freitagsnachmittag zuschlagen.

Die Bissendorfer Firma CT Cloud Design hat fast wöchentlich mit Hackerangriffen zu tun. „Über 90 Prozent beginnen, weil jemand auf einen Link oder ein Dokument klickt“, sagt einer der Geschäftsführer, Thorsten Treidel.

Seine Firma ist darauf spezialisiert, Unternehmen vor Angriffen zu schützen. Meistens arbeitet CT Cloud Design mit einer Kombination aus dem Rechenzentrum des Kunden und der Auslagerung von Anwendungen in den Cloud-Speicher. Außerdem schult das Unternehmen die Mitarbeiter und prüft die IT-Struktur – selbst wenn der Kunde eine eigene IT-Abteilung hat.

 

Angriffe über Monate vorbereitet

Das Unternehmen hat auch mit gezielten Angriffen zu tun. Dabei spionierten die Hacker das Unternehmen schon Monate im Voraus aus, so Treidel. Häufig sperrten sie zunächst die Sicherungskopien und dann die Daten. Zweimal sei so ein Angriff bei ihren Kunden aus der Region vorgekommen. An solchen Tagen würde sein Team zehn bis zwölf Stunden lang arbeiten. „Das ist eine extreme Belastung für die Kunden und für uns“, sagt Treidel.

 

MEHR INFORMATIONEN:

Die Firma CT Cloud Design

CT Cloud Design gibt es seit 2021. Thorsten Treidel gründete die Firma gemeinsam mit Jan Eike Carstens, weil sie Rechenzentren allein nicht mehr zeitgemäß fanden. Das Unternehmen setzt stattdessen vorrangig auf Anwendungsspeicher in der Cloud.
Und sie hatten Glück: Die Corona-Pandemie war laut Treidel ein großer Treiber für die Digitalisierung und für sein Unternehmen. Anfangs hatte CT Cloud Design sechs Mitarbeiter, mittlerweile sind es fast 30. Nicht alle arbeiten in Bissendorf: Einige sind unter anderem von Hamburg oder München aus für die Firma tätig.

 

Mobiles Rechenzentrum für Notfälle

Die bevorzugte Zeit für Hackerangriffe sei Freitagnachmittag, besonders vor Feiertagen oder Ferienbeginn. Denn dann seien die IT-Abteilung der Unternehmen häufig nicht besetzt. „Man merkt hier dann, wie die Anspannung steigt“, sagt Treidel und deutet mit der Hand eine Kurve an. Für den Fall, dass die Daten eines Unternehmens verschlüsselt wurden, hat CT Cloud Design extra ein mobiles Notfallrechenzentrum aufgebaut. Der kompakte Kasten auf Rollen ermöglicht es ihnen, dennoch vor Ort bei einem betroffenen Unternehmen zu arbeiten.

 

Tipps für private Nutzer

Und auch für Privatleute hat Treidel Tipps. Er legt ihnen die Multi-Faktor-Authentifizierung ans Herz. Dabei wird eine Kombination aus mehreren Passwörtern, Codes oder anderen Berechtigungsnachweisen bei der Anmeldung in einem System geprüft. Wenn ein Kunde von CT Cloud Design für einen Mitarbeiter eine Ausnahme davon machen wolle, müsse der Geschäftsführer ihm eine schriftliche Erklärung dazu abgeben. Und noch eines empfiehlt Treidel dringend: „Updates, Updates, Updates.“ Werde eine Sicherheitslücke bekannt, dauere es meistens nur wenige Wochen, bis Hacker sie ausnutzten. Updates dagegen schließen die Lücken automatisch.

 

Hier geht es zum Artikel der NOZ